Bodendenkmal Liubice in Lübeck

Die Slawen siedelten sich schon im 7. Jahrhundert während ihrer Völkerwanderung am Unterlauf der Trave an. Sie erkannten schon damals, dass es sehr günstig lag mit der Nähe zu der Ostsee. Das 819 gegründete Liubice lag an der Mündung der Schwartau in die Trave und gilt noch heute als Vorsiedlung des heutigen Lübecks. Der Gründer, der Holsteinische Graf Adolf II.,  der die Hansestadt Lübeck schon im Jahr 1143 gründete, tat dieses nur einige Jahre, nachdem die Stadt Liubice zerstört wurde. Das heutige Lübeck befindet sich nur 6 Kilometer flussaufwärts von dem damaligen Liubice entfernt auf der Halbinsel zwischen Trave und Wakenitz und war damals eine der bedeutensten deutsche Hafenstädte an der Ostsee.

Dort, wo sich einst in Liubice die slawische Burganlage befand, findet man heute ein Bodendenkmal. In der Mitte der Grabungen wurde das Fundament der Feldsteinkirche freigelegt. Um die Feldsteinkirche gruppierten sich früher die einfachen Häuser herum und ein ovaler Trampelpfad markiert den damaligen Erdwall, der die Siedlung vor Hochwasser schützen sollte.

Liubice war bis zum 11. Jahrhundert kein dicht besiedelter Ort, was sich aber mit der Machtergreifung des Slawenkönigs Heinrich schnell änderte. Denn der Slawenkönig machte den Ort Alt-Lübeck zu dem Hauptort seines Reiches. Das war aber nicht lange so, denn schon 10 Jahre nach dem Tod Heinrichs wurde die Siedlung im Jahr 1138 durch slawische Auseinandersetzungen zerstört.