Ruderakademie Ratzeburg

Die Ruderakademie in Ratzeburg ist die Geburtstätte des legendären Deutschland Achters im Jahre 1959. Dabei hat das Ruderboot ein viel längere Geschichte. Ruderboote gehören zu den ältesten Fortbewegungsmitteln der Menschheit. Dieses geschah natürlich mehr unfreiwillig auf den Galeeren.

Erst die Engländer haben daraus eine Sportart gemacht. Im 18. Jahrhundert wurden die ersten Wettkämpfe im Rudersport in England ausgetragen. Die erste Ruderregatta in Deutschland fand im Jahr 1843 in Hamburg statt und im Jahr 1900 gab es den ersten Ruderwettbewerb bei Olympischen Spielen.

Der Ruderclub Ratzeburg wurde aber erst deutlich später gegründet. 1948 kam Karl Adam nach Ratzeburg, um Physik und Sport an der Gelehrtenschule zu unterrichten. Gleichzeitig übernahm er auch das Training der Ruderriege. Er setzte sein Physikwissen praktisch ein und änderte nicht nur die Trainingmethoden, sondern optimierte auch die Boote und Ruderblätter.

Die ersten Erfolge ließen nicht lange auf sich warten. 1959 ging Ratzeburg in die Geschichte des Rudersports ein. Mit ihrem sogenannte "Ratze-Kieler-Achter", der so hieß weil die Sportler aus Kiel und Ratzeburg kamen, gewannen Sie die Europameisterschaft in Frankreich mit neuer Rekordzeit und 50 Meter Vorsprung. Und so ging die Geschichte des legendären Deutschland-Achters weiter. Sie gewannen sämtliche Titel, ob Europameister, Weltmeister oder Olympiasiegger - sie ließen kaum eine Medaille aus.

Damit blickte natürlich die gesamte Ruderwelt auf Ratzeburg und Karl Adam, der dem Rudersport in Deutschland neues ansehen gebracht hat. Karl Adam ist im übrigen nie selbst gerudert. Alle bedeutenden Rudernationen schickten Ihre Leute nach Ratzeburg, um sein Konzept aus erster Hand kennzulernen.

In der Ratzeburger Ruderakademie wurde unter Karl Adam im Jahre 1966 der Olypiastützpunkt und das Leistungszentrum des Deutschen Ruderverbandes gegründet.