Ratzeburger Dom und Herrenhaus

Die Domstadt Ratzeburg hat auch den Spitznamen Inselstadt. Die Altstadt wird von drei Seen, dem Ratzeburger See, dem Domsee und dem Kellersee umzingelt und ist nur durch drei Dämme mit dem Rest der Stadt verbunden.

Die Stadt Ratzeburg gehört zum Herzogtum Sachsen-Lauenburg. Der Dom und der Domhof, die an der nördlichen Spitze der Insel liegt, gehörte aber über 300 Jahre zum Herzogtum Mecklenburg.

Auf dem höchsten Punkt der Insel wurde im Jahre 1160 der sogenannte Löwendom gebaut. Er gehörte nämlich zu einem der vier Dome, den Heinrich dem Löwen, Herzog von Sachsen und Bayern, gestiftet hat. Die weiteren drei Dome stehen in Braunschweig, Schwerin und Lübeck.

1648 ging der Dom in die Hand der Stadt Ratzeburg über. Gleichzeitig hatte das Fürstentum Ratzeburg allerdings einen Friedensvertrag mit dem mecklenburgischen Herzog geschlossen und somit ging der Besitz des Doms in dessen Hand - nicht aber die Stadt selbst, nur der Dom und der Domhof.

1660 wurde neben Dom ein kleines Lustschloss für den Herzog errichtet. Das allerdings sehr baufällige Gebäude wurde schon 100 Jahre später wieder abgerissen und durch das Herrenhaus ersetzt, welches noch heute dort steht. Der Neubau in der Zeit des Spätbarock wurde 5 mal so teuer wie ursprünglich eingeplant. Es sollte die Sommerresidenz der Herzöge von Mecklenburg-Strelitz werden. Doch der Bauherr Adolf Friedrich IV hat sich dort nicht ein einziges mal aufgehalten. Stattdessen lebten dort die herzoglichen Verwalter und später dann die Dompröbste.

Heute ist in dem Herrenhaus ein Kreismuseum, welches die junge und die alte Geschichte der Stadt Ratzeburg und des Herzogtum Lauenburgs darstellt.