Pagodenspeicher Neustadt

Der ehemalige Getreidespeicher ist heute ein richtiges Wahrzeichen der Stadt Neustadt. Der Pagodenspeicher erinnert an eine fernöstliche Baukultur oder an einen Nachbau des chinesischen Pavillons auf der Expo 2000. Diese Gedanken sind aber weit entfernt. Der Speicher stammt aus dem Jahr 1830 und wurde bis ins 20. Jahrhundert als Getreidespeicher genutzt. Dennoch erinnert die Bauweise stark an die buddhistischen Turmbauwerke.

Der Geschäftsmann Adam Jansen benötigte einen Speicher, der viele Lüftungsluken hat, um das Korn so trocken wie möglich zu bekommen. Damit wollte er das Korn möglichst lange für die Verschiffung haltbar machen. Er bekam das Angebot von dem Zimmermann Friedrich Trahn. Das riesige Walmdach ist durch drei umlaufende Reihen von Dachluken unterbrochen. Insgesamt wird das Dach in fünf Segmente unterteilt. Das Dach ist insgesamt doppelt so hoch wie das Erdgeschoss und bietet viel Platz für die Trockenböden.

Als der Zimmerer Carl Friedrich seinen ungewöhnlichen Entwurf dem Kaufmann Adam Jansen vorstellte war dieser gleich begeistert und er bekam sofort den Zugschlag. Das gefiel einigen Zimmerern aus der Stadt gar nicht, da er nichtmal einen Meistertitel hatte. Den Bürgern und Besuchern gefiel es aber sehr.

Schnell bekam der Getreidespeicher den Spitznamen Pagodenspeicher. Heute befinden sich in dem denkmalgeschützten Gebäude Geschäfte, ein Café, Arztpraxen und Büros.